Als erste Gemeinde im Amt Demminer Land hat Siedenbrünzow die Hundesteuer abgeschafft. Das wurde auf einer Gemeinderatsversammlung Ende August beschlossen. Die Gründe für das Aus sind vielschichtig. Bis zu 1400 Euro nahm die Gemeinde mit der Hundesteuer ein.
Viele haben ihre Hunde nicht angemeldet
Doch kostendeckend war das laut Bürgermeister Dirk Bruhn (Die Linke) nicht, unter anderem deshalb, weil viele ihre Hunde nicht angemeldet haben. Hätte man zur Überprüfung der Zahlung der Hundesteuer eine Firma beauftragt, so schätzt Bruhn, hätte man die Hundesteuer um das Dreifache erhöhen müssen, damit die Kosten gedeckt sind. Aber auch die Maßnahme hätte kaum Geld in die Gemeindekasse gespült.
Deshalb wurde bei fünf Ja-Stimmen und bei einer Gegenstimme beschlossen, die Hundesteuer abzuschaffen. „Warum gibt es keine Pferde- oder Katzensteuer? Gerade weil viel Bürger ihren Hund nicht anmelden, wirkt es zudem so, dass andere für ihre Ehrlichkeit bestraft werden. Das kann nicht sein“, so Dirk Bruhn. Bei der Hundesteuer wird nur das Halten von Hunden besteuert, um die Haushaltsfinanzierung von Städten und Gemeinden zu entlasten. Sie dient aber nicht dazu, den Hundekot von Gemeindeflächen zu entfernen. Bereits im 15. Jahrhundert mussten lehnsrechtabhängige Bauern für ihre Hundehaltung ‚Hundekorn‘ bezahlen. Im 18. Jahrhundert kam ein Dresdner Scharfrichter auf die Idee, zur Populationskontrolle so eine Hundesteuer einzuführen, konnte diesen Vorschlag aber nicht durchsetzen. Großbritannien führte diese Steuer dann 1796 als Erstes ein, schaffte sie aber 1987 wieder ab. […]
Quelle: Nordkurier