Wegen der Fusion mit Ingelheim müssen Hundebesitzer aus Wackernheim und Heidesheim nun tiefer in die Tasche greifen. Besonders betroffen: Besitzer von „gefährlichen Hunden“.
INGELHEIM – Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen und gehört bei vielen Besitzern fest zur Familie. Gleichzeitig verursachen die Vierbeiner auch hohe Kosten. Neben Futter und gelegentlichen Besuchen beim Tierarzt müssen Halter jährlich die Hundesteuer bezahlen und greifen dabei nicht selten tief in die Tasche. In den sozialen Netzwerken diskutieren Ingelheimer und Heidesheimer über die Abgabe, viele äußern Kritik. Dafür gibt es zwei Gründe.
So teuer ist die Steuer:
Zum einen zahlen Heidesheimer und Wackernheimer nun 90 Euro statt 65 Euro und damit fast 40 Prozent mehr. So viel kostet nämlich der erste Hund pro Jahr in der Rotweinstadt. Im Dezember beschloss der Stadtrat, den Steuersatz auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten. Eine Folge der Fusion. Für den zweiten Hund werden 120 Euro fällig, für jeden weiteren 150 Euro. …
Richtig tief in die Tasche greifen müssen Besitzer von sogenannten „gefährliche Hunden“. Für diese Tiere verlangt die Stadt 600 Euro – ob sie nun gefährlich sind oder nicht. Genau das ist die zweite Änderung, die für Kritik sorgt. Bislang konnten Halter von Listenhunden den erhöhten Steuersatz nämlich umgehen. Hierfür musste ein spezielles Gutachten bestätigen, dass der Hund keine gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit gegenüber Mensch und Tier aufweist. Diese Möglichkeit hat der Stadtrat nun abgeschafft.
Der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz forderte in den vergangenen Jahren mehrfach, die Hundesteuer abzuschaffen. Die Höhe sei willkürlich festgelegt, zudem werde auf die finanzielle Leistungsfähigkeit der Halter keine Rücksicht genommen, erklärte Geschäftsführer René Quante. „Viele europäische Länder haben die Hundesteuer bereits abgeschafft. Rheinland-Pfalz könnte und sollte diesem Beispiel folgen.“ …
[Mit Pallwall]