Besitzer von Listenhunden wehren sich gegen die geplante Steuererhöhung von 96 Euro auf 600 Euro. In einem offenen Brief zählen sie vier Argumente gegen das Vorhaben auf.
Rüsselsheim – Die Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstag die Abstimmung über eine Erhöhung der Hundesteuer für Listenhunde verschoben. Das Ringen um die Steuer für als gefährlich geltende Vierbeiner geht also weiter: Die Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend beschlossen, erst in der nächsten Sitzung am 12. Dezember über die Erhöhung des Beitrags für sogenannte Listenhunde abzustimmen. Eine Vorlage des Magistrats sieht vor, für Rottweiler, American Bulldog, Kangal, Dogo Argentino, Kaukasischen Owtscharka und verschiedene Terrier-Typen 600 statt 96 Euro jährlich zu erheben. Bisher müssen Halter den erhöhten Satz nur für Hunde zahlen, die bereits als aggressiv aufgefallen sind. …
Vier Argumente
Vier Argumente zählt er in dem Brief auf, die gegen eine Steuererhöhung sprechen würden.
Zu wenige Listenhunde: Da von den 2315 in Rüsselsheim gemeldeten Hunden nur 53 Listenhunde sind, gebe es keine Notwendigkeit, die Zahl der Listenhunde gering zu halten. Ihre Zahl sei ja schon gering.
Willkürlich gewählte Rassen: Dobermann oder etwa Schäferhunde, solche großen Hunde-Rassen unterliegen keinen Auflagen. Die Hundesteuer werde Halter dazu bewegen, sich lieber solche Tiere anzuschaffen. Da dann keine Wesensprüfung beim Hund und keine Sachprüfung beim Halter mehr vorgeschrieben sind, werde die Gefahr von Beißunfällen durch die Steuererhöhung sogar steigen. Außerdem widerlegten wissenschaftliche Studien die Annahme, dass Listenhunde gefährlicher sind.
Ein Signal der Ausgrenzung: „Eine selektive Steuererhöhung für bestimmte Hunde-Rassen sendet ein Signal der Ausgrenzung und Stigmatisierung von Haltern dieser Hunde“, schreibt Sarnes. Auch Teubler-Stickler erzählt, dass sie wegen Whoopy schon auf der Straße angespuckt worden sei. „Scheiß Kampf-Hunde-Halter“ habe der Mann ihr hinterher gerufen.
Sozial ungerecht: Eine Steuererhöhung auf Kosten weniger Bürger, sei schlicht nicht gerecht, wenn die Stadt deshalb nicht sicherer werden würde.
Quelle: FNP